Laborlexikon - E -
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Eberhard-Effekt
Kanteneffekt
Edeldruckverfahren
Sammelbegriff für historische Druckverfahren mittels fotografischer Methoden. Die meisten
Edeldruckverfahren beruhten auf der Gerbung fotografischer Emulsionen. Dadurch entstanden
wasserabstossende Stellen, an denen die Druckfarbe haften blieb. Anschliessend wurde die
Schicht direkt getrocknet oder auf ein Übertragungspapier umgedruckt. Die bekanntesten
Methoden waren der Bromöldruck, Carbro-Druck, Kohledruck,
Öldruck und der Pigmentdruck. Edeldruckverfahren werden heute nur noch selten
in der kreativ-künstlerischen Fotografie eingesetzt.
Effektnegativ
Negative mit einer regelmässigen (Raster) oder unregelmässigen Struktur, meist in
Strichtechnik. Effektnegative werden zusammen mit dem zu vergrössernden Negativ
(Schicht auf Schicht) in die Negativbühne eingelegt. Die Struktur des Effektnegatives überlagert
sich dabei mit dem eigentlichen Bild, was gestalterisch nutzbare Bildeffekte ergibt.
Einbadtonung
Tonung
Einmalentwicklung
Entwicklungsmethode, bei welcher der Entwickler nur ein einziges Mal verwendet wird.
Die Einmalentwicklung wird bevorzugt dort angewendet, wo nur in grösseren, unregelmässigen
Abständen zu entwickelnde Filme anfallen. Die Vorteile der Einmalentwicklung sind ihre Flexibilität
und die ohne aufwendige Kontrollen erreichbare Reproduzierbarkeit. Dem steht aber ein erhöhter
Chemikalienverbrauch und damit auch eine erhöhte Umweltbelastung gegenüber.
(Regenerierung.)
Einstellnegativ
Um beim Vergrössern das Einstellen der Schärfe zu erleichtern, verwendet man sogenannte
Einstellnegative. Diese Strichnegative weisen verschiedene, feine Figuren und Strukturen
auf, die Unschärfe leicht erkennen lassen. Nach dem Fokussieren wird das Einstellnegativ durch
das zu vergrössernde Negativ ersetzt.
Einstellupe
Spezielles Betrachtungsgerät mit einem optischen System, das beim Vergrössern ein sehr exaktes
Fokussieren erlaubt. Die Einstellupe wird auf das Grundbrett des Vergrösseres gestellt und die
Schärfe auf das Korn des Negatives abgestimmt. Eine eventuelle Bildunschärfe oder fehlende
Detailstrukturen können so die optimale Scharfeinstellung nicht beeinträchtigen.
Eisessig
Praktisch reine, wasserfreie Essigsäure (CH3COOH) mit einer Konzentration von 98-100%. Wird
verdünnt als Stoppbad verwendet.
Eiweiss-Lasurfarben
Lasurfarben
Empfindlichkeit
1. Verschiedene fotografische Emulsionen benötigen eine unterschiedliche
Belichtung, um die gleiche Schwärzung zu erzielen. Das heisst, sie unterscheiden
sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber einer Lichteinwirkung. Die Empfindlichkeit hängt vom
chemischen Aufbau und der Dicke der Emulsion sowie von der Entwicklung und dem
Motivkontrast ab. Die nominelle Filmempfindlichkeit ergibt sich aus der Belichtung, die im
typengerecht entwickelten Material eine Dichte von 0,1 über dem Grundschleier
(Schwellenwert) erzeugt. Zur Angabe der Filmempfindlichkeit wird die internationale
genormte ISO-Skala verwendet.
Auch bei Fotopapieren stellt die Empfindlichkeit eine wichtige Kenngrösse dar. Zu ihrer
Bestimmung wird die Belichtung, die eine Dichte von 0,6 über dem Schleier ergibt, herangezogen.
Die Angabe erfolgt ebenfalls in ISO, ergänzt durch ein «P» vor der ISO-Zahl (z.B. ISO P100/21 ).
Allerdings wird die Papierempfindlichkeit von den Herstellern in der Regel nicht auf der
Verpackung deklariert.
2. Die spektrale Empfindlichkeit beschreibt die Empfindlichkeit eines fotografischen Materials in
Abhängigkeit von der Wellenlänge (Farbe) des Lichtes. Die Angabe erfolgt in der Regel in Form
einer Kurve.
Empfindlichkeitsausnutzung
Da die Filmempfindlichkeit neben anderen Faktoren auch von der Entwicklung abhängt, ist
es wichtig, die mit einem bestimmten Entwickler erreichte Empfindlichkeit zu kennen. Ergibt eine
Film-Entwickler-Kombination eine Empfindlichkeit, die dem Nominalwert entspricht, so bezeichnet
man dies als optimale Ausnutzung der Filmempfindlichkeit. Mit vielen Feinkornentwicklern
wird der Nominalwert nicht erreicht; das heisst, man erhält eine schlechte
Empfindlichkeitsausnutzung.
Empfindlichkeitssteigerung
Die Empfindlichkeit von Filmmaterial lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen über
den Nominalwert hinaus erhöhen. Das verbreitetste Verfahren ist die Unterbelichtung,
verbunden mit einer verlängerten Entwicklung (Push-Entwicklung). Auf diese
Weise können zwei bis drei Belichtungsstufen gewonnen werden, allerdings zum Preis einer
stärkeren Körnigkeit und einem erhöhten Kontrast.
Andere Verfahren wie die Hypersensibilisierung oder die Latensifikation haben
heute weitgehend an Bedeutung verloren. (Gradationsbeugung, unterschwellige Belichtung.)
Empfindlichkeitsverlust
Mit vielen Feinkornentwicklern kann die Nominalempfindlichkeit von Filmmaterial
nicht ausgenutzt werden. Diese Tatsache bezeichnet man als Empfindlichkeitsverlust
(Empfindlichkeitsausnutzung).
Ein Empfindlichkeitsverlust tritt auch bei Langzeitbelichtung mit geringer Lichtstärke
(Schwarzschild-Effekt) oder bei extrem kurzer Belichtung mit hoher Intensität
(Intermittenzeffekt) auf.
Emulsion
Gelatineschicht, die in feinster Verteilung (Suspension) lichtempfindliche
Silberhalogenid-Kristalle enthält und in der bei der Entwicklung das sichtbare
Silberbild entsteht. Bei Schwarzweissfilmen ist die Emulsionsschicht - je nach
Filmempfindlichkeit - nur etwa 5 bis 15 Tausendstel-Millimeter dick. Farbfilme verfügen über
mindestens drei Emulsionsschichten, getrennt durch Filterschichten. Zusätzlich zu den
Silberhalogenid-Kristallen sind in Farbemulsionen auch noch Farbkuppler vorhanden, an denen
später bei der Farbentwicklung die Farbe gebildet wird.
Die Emulsion von Fotopapieren entspricht im Prinzip jener der Schwarzweissfilme, ist aber
wesentlich dicker und weniger lichtempfindlich (RC-Papier, Barytpapier).
Emulsionsnummer
Fabrikationsnummer, die Auskunft über verschiedene Parameter einer Emulsion gibt. Bei
jedem Neuansatz innerhalb der Produktion wird eine neue Nummer vergeben. Da sich trotz
strenger Überwachung bei der Herstellung geringfügige Abweichungen nicht vermeiden lassen,
weisen nur Materialien mit gleicher Emulsionsnummer wirklich gleiche Eigenschaften auf.
Allerdings haben die Differenzen in der Regel nur in der Farbfotografie sichtbare Auswirkungen.
Die Emulsionsnummer wird in der Regel zusammen mit dem Verfallsdatum auf der
Verpackung aufgedruckt.
Entwickler
Allgemeine Bezeichnung für ein Gemisch aus chemischen Substanzen, die das latente Bild einer
fotografischen Emulsion sichtbar machen. Neben den eigentlichen Entwicklersubstanzen
(z.B. Hydrochinon, Metol oder Phenidon) enthält ein Entwickler noch verschiedene Hilfsmittel,
welche die Autoxidation und die Schleierbildung verhindern, sowie
Beschleunigungs- und Kalkschutzmittel. Entwickler kommen als pulverförmige oder flüssige
Konzentrate in den Handel und müssen zum Gebrauch mit Wasser angesetzt oder verdünnt
werden. Aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften werden Entwickler in verschiedene Klassen
eingeteilt (z.B. Feinkornentwickler, Oberflächenentwickler,
Tiefenentwickler, Lithentwickler oder Papierentwickler).
(Entwicklung.)
Entwicklung
Ausgangspunkt für die Entwicklung sind die Silberkeime, das heisst jene wenigen
Silberionen eines Silberhalogenid-Kristalles, die bei der Belichtung in
metallisches Silber umgewandelt wurden. Die nicht belichteten Silberionen wandern in die Nähe
des Silberkeims und werden dort durch den Entwickler ebenfalls zu metallischem Silber
reduziert (chemische Entwicklung). Da in einem einzigen Silberhalogenid-Kristall etwa 108
bis 1010 Silberionen vorhanden sind, ergibt sich durch die Entwicklung eine milliardenfache
chemische Verstärkung des latenten Bildes. (Entwickler.)
Umgangssprachlich wird unter «Entwicklung» auch die gesamte Filmverarbeitung inklusive
Fixierung, Wässerung und Trocknung verstanden.
Entwicklungsdose
Runde Kunststoff- oder Metalldose, in der die auf Spiraleinsätze aufgespulten Filme entwickelt
werden (Dosenentwicklung).
Entwicklungsfehler
Fehler, die während des Entwicklungsvorganges auftreten und die die Weiterverarbeitung der
Negative oder das Aussehen von Vergrösserungen beeinträchtigen. Entwicklungsfehler können
durch verunreinigten, oxidierten oder falsch angesetzten Entwickler, falsche oder ungenügende
Bewegung, falsche Wahl von Zeit und Temperatur oder durch Verwechseln der Bäder entstehen.
Die meisten Entwicklungsfehler lassen sich nachträglich nicht mehr korrigieren.
Entwicklungskeim
Silberkeim
Entwicklungstank
Tankentwicklung
Entwicklungszeit
Die Entwicklungszeit ist neben der Wahl des Entwicklertyps der wichtigste Faktor zur
Beeinflussung des Entwicklungsresultates. Da Negative zu einem bestimmten Gammawert
(zwischen 0,5 und 0,7) entwickelt werden müssen, darf die Entwicklungszeit weder zu kurz noch zu
lang ausfallen (Unterentwicklung, Überentwicklung, Ausentwickeln). Die
richtige Zeitdauer hängt stark von der Temperatur ab. Da die Zeit leichter anzupassen ist
als die Temperatur, ist es üblich, die für die momentan herrschende Temperatur gültige Zeit mit
Hilfe einer Zeit-Temperatur-Tabelle zu ermitteln (Zeit-Temperatur-Methode). Über- oder
unterentwickelte Negative können in gewissem Umfang durch Abschwächen,
Verstärken oder durch Umentwicklung gerettet werden. Auf alle Fälle ist aber mit
einer Qualitätseinbusse zu rechnen.
Entzerren
Mit Vergrösserungsgeräten, bei denen sich sowohl die Negativ- als auch die Objektivebene
verstellen lassen, können stürzende Linien (z.B. bei einer Architekturaufnahme) durch
Schrägprojektion beim Vergrössern entzerrt werden. Für eine durchgehende Schärfe über das
ganze Bildfeld ist die Scheimpflugsche Bedingung zu beachten. Sie ist dann erfüllt, wenn
sich die Negativ-, die Objektiv- und die Bildebene in einer gemeinsamen Linie schneiden.
Essigsäure
Eisessig
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